Bei Diabetes mellitus (wörtlich: honigsüßer Durchfluss), umgangssprachlich Zuckerkrankheit, handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die durch Insulinresistenz oder Insulinmangel entsteht. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert und reguliert die Aufnahme von Glucose in den Körperzellen (wichtig für die Energiegewinnung) und es wirkt dadurch blutzuckersenkend.
Bei Diabetes mellitus ist dieser Vorgang gestört, wodurch es zum Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt.
Typ -1-Diabetes
Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung (Antikörper zerstören die Insulin-produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse), wo zu wenig bis gar kein Insulin in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Daher müssen die Betroffenen ein Leben lang Insulin spritzen.
Betroffene Personengruppen: meist Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre, normales Gewicht bis Untergewicht
Typ-2-Diabetes
Hier sprechen die Körperzellen schlecht auf Insulin an, wodurch es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommt. Die Betroffenen müssen ihren Lebensstil (Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung) ändern, um eine dauerhafte Blutzuckerreduktion herbeiführen zu können. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit von oralen Antidiabetikern (Tabletten) um den Blutzuckerspiegel zu senken. Wenn all diese Maßnahmen nicht zielführend sind, dann gibt es noch Therapiemöglichkeiten mit Insulin.
Betroffene Personengruppen: In erster Linie ältere Menschen. Allerdings leiden zunehmend auch jüngere Menschen an Typ-2-Diabetes. Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen schon in jungen Jahren stark übergewichtig sind und sich nur wenig bewegen.
Seltene Formen von Diabetes
- Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
- LADA (latent autoimmune diabetes in adults) = spät auftretender Typ 1 Diabetes
- MODY 1-6 (Maturity Onset Diabetes of the Young = genetische Defekte der Betazellfunktion, tritt vor dem 25 Lebensjahr auf, es besteht eine Betazelldysfunktion aber erhaltene Insulinsensitivität) nicht Typ 1 Diabetes oder Typ 2 Diabetes
- Pankreopriver Diabetes (kann bei jeder Erkrankung entstehen, die das Gewebe der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zerstört – z.B. chronische Pankreatitis, Pankreaskarzinom, totale oder teilweise Entfernung der Bauchspeicheldrüse, Trauma, Infektionen
Anzeichen von Diabetes mellitus mit Auswirkungen auf das Wohlbefinden
- Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit
- Häufiges Wasserlassen
- Erhöhtes Durstgefühl
- Mundtrockenheit
- Geringer Appetit und Gewichtsverlust
- Heißhungerattacken
Unbehandelter oder falsch behandelter Diabetes kann zu schweren Schäden der Gefäße und Nerven führen, wodurch nachfolgende Krankheitsbilder auftreten können:
- Herz- und Gefäßkrankheiten (Herzinfarkt, Schlaganfall)
- Retinopathie (Einschränkung bis Verlust der Sehschärfe, Erblindung)
- Neuropathie (Empfindungsstörungen, Störungen der Temperatur- und Schmerzempfindung)
- Fußsyndrom (Druckstellen und Geschwüre können sich rasch entwickeln und heilen schwer aufgrund von Wundheilungsstörungen, Gefahr von Amputationen)
- Nephropathie (Einschränkung der Nierenfunktion bis zur Dialyse)
Ansprechpartner:innen bei Diabetes mellitus
Behandelnde Hausärzt:innen
Internist:innen
Diabetes Ambulanz
Diabetesberater:innen
Diätolog:innen
Bei Typ-1-Diabetes und Typ-2 Diabetes ist es zu empfehlen einen Termin bei der Diabetesberatung zu vereinbaren. Das Ziel dieser Schulungen ist es, die betroffenen Personen im Umgang mit Ihrer Erkrankung zu begleiten und dadurch ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Schulungsinhalte werden meist individuell an die Betroffenen angepasst und mit den zuständigen Ärzten abgestimmt.
Unter folgenden Links finden sie Service- und Beratungsangebote:
Gesundheit.GV.at: https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/diabetes-beratung
ÖDG Österreichische Diabetes Gesellschaft: https://www.oedg.at/
Österreichische Gesundheitskasse: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.837662
Therapie Aktiv: https://www.therapie-aktiv.at/cdscontent/?contentid=10007.682095&portal=diabetesportal