Lebensqualität im Alter

„Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“ – Werner Mitsch. In Österreich wird es bis 2050 1,58 Millionen Menschen geben, die über 75 sind. Obwohl die Wünsche und Bedürfnisse im Alter individuell sind, gibt es doch gemeinsame Faktoren, die die Lebensqualität beeinflussen. Was ist es, was Menschen glücklich altern lässt? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Wünsche für das Alter

Wir führen regelmäßig Studien durch, um herauszufinden, was Seniorinnen und Senioren bewegt. Hier einige Ergebnisse (Quelle: „Wohnmonitor im Alter“)

  • Zwei Drittel wollen ihren Lebensabend zuhause verbringen
  • Ein Viertel wünscht sich „einfach nur Gesundheit“
  • Gleichzeitig sorgen sich 37 Prozent über ihre Gesundheit
  • 46 Prozent möchten die Pension gerne mit der Partnerin/dem Partner verbringen

Bei einer Befragung auf Facebook zeigte sich, dass älter werden mit Würde, Selbstbestimmung und Selbstständigkeit einhergehen soll. Zusätzlich waren Mobilität und soziale Kontakte wichtige Themen.

Faktoren, die die Lebensqualität im Alter fördern

Befragungen und Beobachtungen haben ergeben, dass Lebensqualität im Alter eng mit bestimmten Faktoren zusammenhängt.

Sinn im Leben

Ob jemand einen Sinn im Leben sieht oder nicht, wirkt sich auf das Wohlbefinden aus. Bei älteren Menschen ist manchmal die Bestimmung im Leben verloren gegangen. Beispielsweise mit dem Eintritt in die Pension, dem Auszug der Kinder, dem Tod wichtiger Bezugspersonen. Auchkörperliche Anzeichen des Alterns können zu einer Lebenskrise beitragen. Umso wichtiger ist es, dass Senior:innen ihrem neuen Lebensabschnitt einen Sinn verleihen.

Angepasst an das körperliche Befinden, sollten die bestehenden Möglichkeiten und die eigenen Bedürfnisse wahrgenommen werden. Hierbei ist Akzeptanz ein wichtiger Begriff. Vielleicht konnten Sie früher noch lange Bergwanderungen machen. Heute sind Sie möglicherweise froh, wenn Sie es noch zur nächsten Haltestelle schaffen. Auch, wenn sich etwa Ihre Ausgangssituation geändert hat, gibt es viele Möglichkeiten für ältere Menschen, ein erfülltes Leben zu führen

Selbstbestimmung im Alter

Selbstbestimmung ist für Senior:innen ein wichtiges Thema. Gerade im Zuhause können dabei technische Geräte und Barrierefreiheit helfen. Etwa ein Treppenlift im Stiegenhaus oder ein Badelift im Badezimmer. Wo auch immer technische Hilfsmittel möglich sind, sollten diese auch genutzt werden. Um damit nicht überfordert zu sein, ist es sinnvoll, sich schon damit auseinanderzusetzen, wenn Sie noch nicht darauf angewiesen sind.

Eine weitere Möglichkeit, selbstbestimmt alt zu werden, ist betreutes Wohnen. Hierbei können Sie in einer eigenen Wohnung leben, erhalten aber dennoch Unterstützung, wo Sie diese brauchen. Dort finden Sie einen barrierefreien Wohnraum, Sicherheit durch einen rund um die Uhr Notruf und sozialen Austausch.

Gesunder Lebensstil für mehr Lebensqualität im Alter

Die meisten Altersforscher:innen sind überzeugt, dass unser Lebensstil entscheidet, wie viel Lebensqualität wir im Alter erleben dürfen. Es empfiehlt sich deshalb schon in jüngeren Jahren auf Nikotin, Alkohol, Stress, wenig Schlaf und ungesunde Ernährung zu verzichten. Mit Bewegung, geistigen Aktivitäten und gesunder, abwechslungsreicher Ernährung legen Sie eine gute Basis.

Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch regelmäßige Bewegung. Wenn Sie im Alter bestimmte Aktivitäten nicht mehr ausführen können, sollten Sie sich auf jene fokussieren, die noch möglich sind. Bei SeneCura gibt es zum Beispiel ein Mobilitätsprogramm für hochbetagte Senior:innen. Hören Sie dazu gerne in unseren Podcast zum Thema.

Soziale Interaktion und Kontakte im Alter

Gute soziale Beziehungen sind in jedem Alter wichtig für die Gesundheit, die geistige Fitness und die Mobilität. Zudem stärken soziale Kontakte unser Immunsystem, senken Stressschützen vor Depressionen. Einer Studie zufolge hat Einsamkeit eine ähnliche gesundheitsschädliche Wirkung wie:

  • der Konsum von 15 Zigaretten am Tag
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • keinen Sport zu machen

Natürlich ist es im Alter schwieriger, soziale Kontakte zu pflegen. Jedoch nicht unmöglich. Je nachdem, wie mobil Senior:innen noch sind, gibt es viele Möglichkeiten. Beispielsweise, dass sie Senior:innentagestätten besuchen, Senior:innentreffs aufsuchen oder Kontakte zu Nachbar:innen pflegen. Auch ein Haustier hat eine enorm positive Wirkung auf ältere Menschen.

Gut betreut im Alter

Zur guten Lebensqualität im Alter gehört auch die regelmäßige Betreuung durch eine vertrauteÄrztin/ einen vertrauten Arzt. Sonst kann aus einem akuten, schnell ein chronischer Schmerz werden. Auf Dauer schränken unbehandelte Beschwerden alte Menschen nur noch mehr ein. Im schlimmsten Fall resultiert daraus eine schwere Erkrankung.

Altersgerecht leben

Um die Lebensqualität im Alter aufrechtzuerhalten, müssen Senior:innen auch Hilfsmittel im Alltag akzeptieren. Oftmals hat eine kleine Hilfe schon große Wirkung. Beispielsweise das richtige Besteck bei Arthrosen. Weitere Beispiele sind:

  • Fernbedienungen mit großen Tasten
  • Handys mit großem Display
  • Fieberthermometer mit Sprachfunktion
  • Notrufsysteme zuhause

Kaum etwas ist unmöglich, Sie müssen es nur zulassen. Oft steht der Stolz zwischen der Hilfe und Senior:innen. So verweigern viele ältere Menschen Hörgeräte. In manchen Fällen kann das aber auch Gefahren bergen. Wussten Sie bereits, dass schlechtes Hören Demenz begünstigen kann?

Selbst zur Lebensqualität im Alter beitragen

Studien zufolge ist Altern Einstellungssache. Während die einen es mit Einschränkungen, Schmerzen und Verlusten verbinden, sehen es die anderen als neuen Lebensabschnitt. Akzeptieren, was ist und das Beste daraus machen, hilft in jedem Lebensabschnitt. Warum nicht auch im letzten Lebensdrittel? Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben gesundes Altern.

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