Merkmale guter Pflegeheime

Der Umzug in ein Pflegeheim ist ein großer Schritt, der mit vielen Fragen und auch Skepsis verbunden ist. Schließlich begibt man sich in die Hände von anfangs fremden Menschen und an einen Ort, den man nicht kennt. Wird man sich dort wohlfühlen? Bestimmte Kriterien, auf die man bei der Auswahl achten sollte, helfen, eine gute Pflegeeinrichtung zu erkennen. In diesem Artikel finden Sie 10 Merkmale guter Pflegeheime. 

1. MERKMALE GUTER PFLEGEHEIME – DER ERSTE EINDRUCK ZÄHLT

Es ist wie bei den meisten Begegnungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen: Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch, wenn es um Merkmale guter Pflegeheime geht. Wir entscheiden innerhalb weniger Sekunden, ob wir uns an einem Ort wohlfühlen oder nicht. Genauso verhält es sich bei dem Betreten einer Pflegeeinrichtung.

Zunächst gilt es daher auf die eigenen Gefühle zu achten. Eine freundliche, saubere und gut riechende Umgebung ruft eher positive Gefühle hervor als eine unordentliche Umgebung, die trostlos wirkt und unangenehm riecht. Weiters ist es wichtig, zu beobachten, wie viel in der Pflegeeinrichtung los ist. Herrscht hier Bewegung? Ist es laut oder sehr still? Wie ist der Umgang der Bewohnerinnen und Bewohner untereinander? Auch die Aufmerksamkeit des Personals ist ein wichtiger Punkt. Werden Sie freundlich durch das Haus geführt, nachdem Sie dafür einen Termin vereinbart haben und nimmt man sich dafür genügend Zeit?

2. WIE GEHT DAS PERSONAL MIT DEN BEWOHNERN UM?

Gute Pflege erfordert Zeit. Daher ist es wichtig, dass dem Pflegepersonal für die betreuten Menschen genug Zeit zur Verfügung steht. Achten Sie darauf, wie viel Zeit das Personal für die flexible Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner aufbringen kann. Die persönliche Anrede sollte immer höflich und respektvoll sein und selbstverständlich per Sie. Dies ist eines der wichtigen Merkmale guter Pflegeheime.

3. ANGEBOT UND ATMOSPHÄRE DER EINRICHTUNG

Um sich in einer Pflegeeinrichtung wohlzufühlen, ist die Atmosphäre von besonderer Bedeutung. Diese wird von der Optik, der Verfügbarkeit von Gemeinschaftsräumen und Gärten, dem Angebot an Aktivitäten und der Motivation des Pflegepersonals stark beeinflusst.

Gemeinschaftsräume sollten freundlich und hell eingerichtet sein und den betreuten Menschen die Möglichkeit bieten, ihren Hobbys nachgehen zu können. Das können zum Beispiel ein eigener Raum, in dem gemalt werden kann oder eine kleine Bibliothek, in der man lesen kann, sein. Der Speisesaal sollte auch genau unter die Lupe genommen werden. Gibt es einen schönen Speisesaal und ist dieser für die Bewohnerinnen und Bewohner auch gut und selbstständig zu erreichen? Ebenfalls sollte es die Möglichkeit geben, sich mit der Natur – beispielsweise über einen Garten – verbinden zu können.

Merkmale guter Pflegeheime und Freizeitangebot

Auch das Freizeitangebot einer Pflegeeinrichtung ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden. Dieses sollte optimal auf die Fähigkeiten der betreuten Menschen angepasst sein, ohne sie zu unter- oder überfordern. Ein gutes Angebot ist geistig und körperlich fordernd ist. Aktivitäten wie Basteln, Spielen, Singen, Rätsel lösen und Bewegungsangebote sollten daher auf dem Plan stehen. Hierbei ist die Motivation des Pflegepersonals nicht zu unterschätzen. Nehmen sie Wünsche an? Machen sie bei den Aktivitäten mit oder sind sie stille Zuschauer?

Auch das Feiern von besonderen Anlässen wie Geburtstagen und Weihnachten darf in Pflegeeinrichtungen nicht fehlen. Fragen Sie deshalb, ob und wie die besonderen Momente des Lebens in der Pflegeeinrichtung gefeiert werden. Eines der weiteren Merkmale guter Pflegeheime.

Zu einer guten Atmosphäre zählt auch der richtige Umgang mit negativen Ereignissen und Konflikten. Hier ist es wichtig zu hinterfragen, wie mit Konflikten zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern untereinander und mit dem Personal umgegangen wird. Gibt es Zufriedenheitsbefragungen unter Bewohnerinnen, Bewohnern und Angehörigen? Gibt es ein systematisches Beschwerdemanagement?

4. GIBT ES EINE FACHÄRZTLICHE BETREUUNG?

Viele Menschen benötigen im Alter regelmäßig (fach)-ärztliche Betreuung aufgrund von neurologischen Erkrankungen oder Herzerkrankungen. Ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung sollte keine Einschränkung in der (fach)-ärztlichen Betreuung mit sich bringen. Erkundigen Sie sich daher beim Pflegepersonal, ob regelmäßige Arztbesuche stattfinden.

5. MERKMALE GUTER PFLEGEHEIME: GIBT ES EHRENAMTLICHE BETREUUNG?

Ehrenamtliche Mitarbeiter:innen kümmern sich oft liebevoll um die Bewohnerinnen und Bewohner und sind wichtige Sozialkontakte. Auch bei Unternehmungen außer Haus sind ehrenamtliche Mitarbeiter:innen oft dabei, um die älteren Menschen zu begleiten.

6. WIE IST DIE LAGE & VERKEHRSANBINDUNG?

Welche Lage die Pflegeeinrichtung haben sollte, hängt stark von den Bedürfnissen der individuellen Person ab. Wichtig ist darüber hinaus, vor allem in urbanen Räumen, eine gute öffentliche Verkehrsanbindung des Pflegeheimes, damit die Bewohnerinnen und Bewohner so lange wie möglich selbstständig Wege und Besorgungen erledigen können. Dies ist auch für Angehörige und Freund:innen wichtig, damit sie in persönlichem Kontakt mit der betreuten Person bleiben können. Achten Sie auf eines dieser Merkmale guter Pflegeheime.

7. WIE SIND DIE RÄUMLICHKEITEN?

Die Optik und Einrichtung der Räumlichkeiten spielen für das Wohlbefinden und als eines der Merkmale guter Pflegeheime eine große Rolle. Neben den Gemeinschaftsräumen und Speiseräumen müssen auch die Wohnräume einladend sein. Wie sind die Zimmer eingerichtet? Gibt es ein Bad und ein WC, das direkt an das Zimmer angebunden ist? Ist dieses auch selbstständig leicht erreichbar? Gibt es Einzelzimmer? Wie viele Personen teilen sich ein Zimmer? Scheuen Sie sich nicht, beim Personal nachzufragen, ob Sie sich verschiedene Räume ansehen können.

8. IST DIE EINRICHTUNG IN DAS DÖRFLICHE LEBEN EINGEBUNDEN?

Wir alle sind und bleiben Teil der Gesellschaft. Die Pflegeeinrichtung sollte daher am Leben in der Gemeinde teilhaben. Viele Pflegeheime sind z.B. über Feste, Kindergärten und Schulen sowie Familie und Freund:innen gut in das Leben der Gemeinde eingebunden. Erkundigen Sie sich beim Personal über Veranstaltungen und Angebote, um soziale Kontakte pflegen zu können. Sehen Sie sich dazu auch die Aushänge in den Pflegeheimen an.

9. NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD GEPFLEGT & BETREUT?

Hier kommt es darauf an, welche Pflegeform Sie benötigen. Pflegeeinrichtungen unterscheiden sich teilweise durch ihr Pflegekonzept und ihr Betreuungsangebot. Nicht jede Einrichtung ist zum Beispiel auf die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert.

Auch das Betreuungsangebot unterscheidet sich zwischen Pflegeeinrichtungen. Dazu zählt auch die Art und Weise, wie die Lebensfreude der Bewohnerinnen und Bewohner unterstützt wird. Für manche Menschen ist zum Beispiel der Bezug zu Tieren wichtig. In einige Einrichtungen kann man mit dem Haustier einziehen. In andere kommen regelmäßig Therapietiere zu Besuch oder es gibt Haustiere wie Katzen oder einen Haushund.

10. MERKMALE GUTER PFLEGEHEIME: WAS STEHT AUF DEM SPEISEPLAN?

Der Speiseplan sollte gesund, ausgewogen und qualitativ hochwertig sein. Eines der Merkmale guter Pflegeheime ist, dass sie großen Wert darauf legen, dass frisch gekocht wird. Es sollte stets mehrere Speisen zur Auswahl geben, damit die Bewohnerinnen und Bewohner essen können, was ihnen schmeckt. Fehlen Speisen, die man früher sehr gerne gegessen hat, auf dem Speiseplan oder gibt es diese nur selten, sollten die betreuten Menschen die Möglichkeit haben, Wünsche äußern zu können.

Viele ältere Menschen müssen aus gesundheitlichen Gründen eine spezielle Diät halten. Klären Sie deshalb mit dem Personal, ob dies berücksichtigt werden und ein eigener Speiseplan erstellt werden kann. Auch ein Angebot von schmackhafter Breikost sollte vorhanden sein.

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