Alltagshilfen für Senioren im Haushalt und altersgemäßes Wohnen

Viele Vorgänge, die jüngeren Menschen keine Schwierigkeiten bereiten, können für Seniorinnen und Senioren zur täglichen Hürde werden. Deshalb ist es besonders wichtig, den Wohnraum und auch den Weg dorthin barrierefrei zu gestalten. Für ältere Menschen, die allein wohnen, muss der Wohnort so altersgerecht wie möglich gestaltet sein. Doch, wie sieht das in der Umsetzung aus? In diesem Zusammenhang gilt es etwa zu beachten, dass:

1. 1. 1. • Der Herd und die Sanitäranlagen sich in angemessener Höhe befinden.
         • Aufbewahrungsmöglichkeiten auch vom Rollstuhl aus erreichen lassen.
         • Genügend Bewegungsraum mit Gehhilfen besteht.
         • Gehbehelfe so platziert werden können, dass sie nicht im Weg sind.
         • Wichtige Utensilien leicht erreichbar sind.
         • Gefährliche Installationen schwer zugänglich sind (Brandgefahr, Stromunfälle, etc.).

Grundsätzlich ist eine Wohnung altersgerecht, wenn sich alte Menschen darin weitestgehend gut selbst zurechtfinden und versorgen können. Dabei müssen mögliche Gefahren per se ausgeschlossen werden. Dazu zählen etwa rutschfeste Böden in Nassräumen. Jegliche Tätigkeiten, die Senior:nnen noch selbst erledigen können, müssen ihnen einfach möglich sein. Wussten Sie, wie Sie die Mobilität im Alter erhalten können?

Im Wohnzimmer ist zu beachten, dass Sitzgelegenheiten so sind, dass alte Menschen gut daraus aufstehen können. Außerdem gibt es Aufstehhilfen oder auch Seniorensesseln. Bei Möbeln und Tischen soll darauf geachtet werden, dass diese stand- und kippsicher sind. So können sich Senior:innen darauf abstützen. Aufgrund von Verletzungsgefahr sollen scharfe Kanten und herumliegende Kabel vermieden werden.

Da wir einen guten Teil des Alltags gerne im Wohnzimmer verbringen, ist der Wohlfühlfaktor dort sehr wichtig. Gerade bei Seniorinnen und Senioren, da sie oftmals viel Zeit zuhause verbringen, können bereits Kleinigkeiten viel ausmachen. Dementsprechend wäre etwa ein orthopädisches Sitzkissen eine gute Idee. Dadurch wird aufrechtes und bequemes Sitzen unterstützt.

Viele ältere Menschen verwenden gerne Massagesessel, die das Verändern der Sitzposition per Fernbedienung ermöglichen. Darüber hinaus sind auch Heizdecken beliebt. Denn Wärme kann Verspannungen lösen und Schmerzen lindern.

Wenn eine Brille nicht mehr als Lesehilfe ausreicht, gibt es unter den Alltagshilfen etwa eine Leselupe. Diese ist mit LED-Licht und Vergrößerungsglas ausgestattet. Somit wird das Lesen von Kleingedrucktem und Unscharfem erleichtert.

Um älteren Menschen das Aufstehen zu erleichtern, kann etwa vor der beliebtesten Sitzmöglichkeit zwischen Boden und Decke eine Stange montiert werden.

Idealerweise ist das Bett im Schlafzimmer höhenverstellbar. In unmittelbarer Nähe sollten sich auch Licht, ein Notfallknopf und ein Telefon befinden. Zudem sollte das Bett breit genug und die Umgebung möglichst frei sein. Beim Kleiderschrank ist es wichtig, dass Senior:innen daraus selbst Kleidung holen können. Hier ist eine Beleuchtung hilfreich.

Einige ältere Menschen haben Probleme, wenn sie sich ins Bett legen oder daraus aufstehen wollen. Auch das Ankleiden kann Seniorinnen und Senioren vor Herausforderungen stellen. Jedoch gibt es auch für das Schlafzimmer praktische Alltagshilfen für Senioren.

Ist jemand in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, kann eine Socken-Anziehhilfe Erleichterung bringen. Hierzu müssen Sie die Socke einfach über die Vorrichtung stülpen, den Fuß hineinstellen und mit zwei befestigten Bändern die Socke nach oben über das Bein ziehen.

Wie der Name schon erahnen lässt, ist die Bett-Aufstehhilfe eine Unterstützung beim Aufstehen vom und Hinlegen ins Bett. Sie besteht aus einem Metallgriff, der einfach am Lattenrost fixiert wird.

Wenn die betroffene Person bettlägerig ist oder das Bett nur schwer allein verlassen kann, ist ein Pflegebett notwendig. Durch Elektromotoren kann die Liegehöhe am Kopf- und Fußende verändert werden. Seitensicherungen sorgen zudem dafür, dass die pflegebedürftige Person nicht aus dem Bett fallen kann. Überdies sorgt eine Anti-Dekubitus Matratze im Pflegebett, dass pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren nicht wundliegen.

Im Badezimmer ist es wichtig, dass genügend Bewegungsfreiheit gegeben ist. Der Boden muss rutschfest sein. Verzichten Sie auf Stufen, Ecken und Kanten. Ordnen Sie die Möbel so an, dass Sie auf die Gewohnheiten der Person abgestimmt sind. Wichtig ist auch, dass diese stabil und fest montiert sind. Installieren Sie Waschbecken, Waschmaschine und ähnliches in altersgerechter Höhe. Montieren Sie Haltegriffe, wo immer hilfreich.

Das Bad weist für ältere Menschen einige Gefahrenquellen auf. Es gilt Schwellen in die Dusche oder Badewanne zu überwinden und Nässe birgt Ausrutschgefahr. Zum Glück gibt es einige praktische Hilfsmittel, die das Bad sicherer und komfortabler machen.

Eine Toilettensitzerhöhung mit hochklappbaren Armlehnen, die fest auf dem Toilettensitz befestigt ist, bietet Unterstützung für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Außerdem sind Haltegriffe in Bad und WC praktisch. Diese können neben Badewanne, Dusche oder Waschbecken installiert werden und bieten zusätzlichen Halt beim Hinsetzen und Aufstehen.

Ein Duschhocker ermöglicht, im Sitzen zu duschen. Ein guter Duschhocker ist höhenverstellbar, hat mindestens vier Beine für maximale Stabilität und Saugnäpfe für die Rutschfestigkeit.

In die Badewanne gelangt man am besten mit einer, ohne Bohren am Badewannenrand installierten, Einstiegshilfe. Diese rutschfeste und sichere Halterung unterstützt beim Ein- und Aussteigen.

Um Stürze zu vermeiden, ist es wichtig, das Badezimmer mit Anti-Rutsch-Unterlagen auszustatten. Es gibt auch Anti-Rutsch-Dusch-Schuhe, die beim Duschen getragen werden können.

Auch bei der Küche steht die Barriere- und Bewegungsfreiheit im Vordergrund. Achten Sie darauf, dass alle Geräte und Arbeitsflächen in einer rückenschonenden Höhe sind. Außerdem, dass Sie alle Kästen gut erreichen können. Weiters müssen die Arbeitswege möglichst kurz sein. Idealerweise denken Sie auch an Sitzmöglichkeiten während des Kochens. Um Zwischenfälle zu vermeiden, eignen sich auch selbstabschaltende Geräte und ausreichend Lichtquellen.

Durch einfache Alltagshilfen für Senioren soll das Wohnen zuhause altersgemäß werden. Mit ihnen soll die Eigenständigkeit älterer Menschen unterstützt und das Wohnumfeld sicherer gemacht werden. Dabei halten sich die Kosten für diese Hilfsmittel in Grenzen, ihr Nutzen für den Alltag ist jedoch groß.

Eine automatische Herdüberwachung für Elektroherde sorgt dafür, dass der Herd nach einer bestimmten Zeit automatisch abgeschaltet wird. Dabei reagiert die Hitzeüberwachung auf Überschreitung einer kritischen Temperatur und schaltet das Kochfeld ab.

Ein Greifarm ist zum Beispiel ideal, um Gegenstände vom Boden aufzuheben. Mit wenig Kraftaufwand kann Heruntergefallenes wieder aufgehoben werden. Für Menschen mit Arthritis empfiehlt sich ein multifunktionaler Deckelöffner. Er hilft bei feinmotorischen Tätigkeiten, die im Alltag zum Problem werden können.

Trinkhilfen sind eine weitere praktische Alltagshilfe für Menschen mit Schluckstörungen. Durch einen Schnabelaufsatz muss der Kopf beim Trinken kaum mehr nach hinten gebeugt werden.

Eine Tablettenbox ist sinnvoll, wenn regelmäßig Tabletten eingenommen werden müssen. Eine leichte Einordnung der Tabletten in beschriftete und voneinander getrennte Fächer (morgens, mittags, abends und nachts) erleichtern die richtige Einnahme der Medikamente.

Wer unter zittrigen und schwachen Händen leidet, kann mit einem Griffverdicker Alltagsgegenstände wieder besser greifen und halten. Dazu zählen etwa Besteck, Schreibstifte und Zahnbürste. Dabei werden die Griffe mit einem Schaumstoffschlauch oder einer Gummihülle überzogen und so wieder grifffest gemacht.

Denken Sie bereits früh genug daran, Ihr Eigenheim oder jenes Ihrer Angehörigen altersgerecht zu gestalten. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen, um den Alltag lebenswerter zu machen. Menschen sind individuell und so sind auch ihre Bedürfnisse. Deshalb müssen sie auch bei der Gestaltung der eigenen vier Wände im Alter berücksichtigt werden. Alternativ dazu können Sie sich auch über unser Pflegekonzept informieren.