Die Hand reichen und helfen

Depressionen sind gut behandelbar. Daher ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt/ eine Ärztin aufzusuchen. Erste Ansprechperson bei Verdacht auf Altersdepression ist der Hausarzt/ die Hausärztin.

Ärztliche Hilfe aufsuchen

Eine Altersdepression wird oft nicht erkannt, da die betroffene Person aufgrund einer anderen Krankheit zum Arzt geht. Symptome werden nicht richtig zugeordnet, sondern als Alterserscheinung verstanden. Daher ist eine umfassende Diagnose durch einen Arzt/ eine Ärztin besonders wichtig. Neben der Untersuchung der körperlichen Verfassung, des allgemeinen Zustandes der betroffenen Person und der Überprüfung der Medikamente, die aktuell eingenommen werden, werden zur Diagnose auch spezielle Fragebögen herangezogen. Diese enthalten z.B. folgende Fragen:

  • Haben Sie nur noch wenig Interesse oder Freude an Ihren Tätigkeiten?
  • Fühlen Sie sich niedergeschlagen oder hoffnungslos?
  • Haben Sie Schwierigkeiten einzuschlafen?
  • Haben Sie viele Ihrer Aktivitäten und Interessen aufgegeben?
  • Finden Sie, dass Ihre Situation hoffnungslos ist?
  • Glauben Sie, mehr Probleme mit dem Gedächtnis zu haben als die meisten anderen?

Erhärtet sich der Verdacht auf eine Altersdepression schreibt der Hausarzt/ die Hausärztin eine Überweisung an einen Psychiater/ eine Psychiaterin oder Psychotherapeuten, der die Diagnose überprüft und gemeinsam mit dem Betroffenen die richtige Behandlung einleitet.

Wahl der passenden Therapie

Die Behandlung einer Altersdepression hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Ist die Krankheit mittelgradig bis stark ausgeprägt ist eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie am wirksamsten. Bei einem leichten Depressionsgrad reicht meist eine nicht-medikamentöse Therapie (Psychotherapie).

Medikamentöse Behandlung

Es gibt eine Vielzahl an wirksamen Medikamenten gegen Depressionen, sogenannten Antidepressiva. Diese werden idealerweise durch den Facharzt/ die Fachärztin (Psychiater, Psychiaterin) verschrieben. Bei der Wahl des Medikaments muss auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden. Wichtig ist, dass die verschriebenen Antidepressiva regelmäßig und auch nach dem Abklingen der Symptome eingenommen werden, um einen im Alter sehr wahrscheinlichen Rückfall vorzubeugen.

Psychotherapeutische Behandlung

Auch die Psychotherapie als nicht-medikamentöse Therapieform ist oft sehr wirksam. Bei dieser Form der Behandlung können auch älteren Menschen große Erfolge erzielen. In der Psychotherapie von Altersdepressionen haben sich vor allem die kognitive Verhaltenstherapie und die interpersonelle Psychotherapie bewährt. Dabei lernen Patienten wieder ihren Alltag zu bewältigen, soziale Kontakte zu pflegen und zu verbessern sowie mit Rückschlägen und Verlusten umzugehen. Das führt zu mehr Selbstsicherheit, Autonomie und damit mehr Lebensqualität.

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