psychische Krankheiten im Alter

Etwa 25% der über 65-Jährigen sind von einer psychischen Erkrankung betroffen. Bei der Hälfte der Betroffenen ist diese so stark ausgeprägt, dass sie unbedingt behandelt werden sollte. Die Symptome für psychische Krankheiten im Alter unterscheiden sich kaum von denen bei jungen Menschen. Allerdings können psychischen Störungen bei älteren Menschen oft schwerer erkannt und diagnostiziert werden. Die häufigsten psychischen Störungen im Alter sind Depressionen und Demenz.

Altersdepression

Ab einem Alter von 65 Jahren wird von einer Altersdepression gesprochen. Generell gilt: Je älter man ist, desto höher ist das Risiko eine Depression zu entwickeln. Durchschnittlich leiden 5% der Bevölkerung an einer Depression, wobei ca. 20% dieser Menschen an einer Altersdepression leiden.

Symptome

Die Symptome der Altersdepression unterscheiden sich kaum von einer Depression im jungen Alter. Freudlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit zählen zu den häufigsten Symptomen. Anders als bei jüngeren Menschen sind die ersten Anzeichen einer Altersdepression jedoch körperlicher Natur wie z.B. Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindelanfälle und Magendarmkrankheiten. Stimmungsveränderungen treten erst im späteren Krankheitsverlauf auf.

Zu den Ursachen der Altersdepression zählen:

  • genetischen Dispositionen
  • psychosozialen Faktoren
  • altersbedingte biologische Veränderungen

Diagnose und Behandlung

Auch bei der Altersdepression ist der Hausarzt oder die Hausärztin die erste Ansprechperson. Nach erfolgter Diagnose verschreibt er/sie selbst ein passendes Medikament oder überweist die erkrankte Person zu einem Psychiater oder einer Psychiaterin, der die Medikation bestimmt und die medikamentöse Behandlung begleitet. Darüber hinaus kann das Aufsuchen eines Psychotherapeuten bzw. einer Psychotherapeutin helfen, die Krankheit zu überwinden.

Die besten Ergebnisse in der Behandlung einer Depression werden in der Regel erzielt, wenn neben der passenden Medikation auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen wird. Diese wird teilweise oder zur Gänze durch die Krankenkasse rückerstattet.

Körperliche und geistige Aktivität sowie ein intaktes Sozialleben können gegen eine Altersdepression vorzubeugen. Daher ist es wichtig, bis ins hohe Alter Sozialkontakte zu pflegen und Isolation zu vermeiden.

Demenz

Demenz kann nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörigen eine große Herausforderung sein. Denn die Erkrankung hat sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper der betroffenen Person Auswirkungen. Die Krankheit hat ihren Ursprung im Gehirn und führt dazu, dass Gehirnzellen zunehmend absterben. Dadurch kommt es zu einem langfristigen Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit.

Symptome

Die Symptome und der Verlauf hängen stark von der jeweiligen Demenzform ab. Zu den wichtigsten Demenzformen zählen: Alzheimer-Krankheit, Vaskuläre Demenz, Lewy-Body-Demenz und Frontotemporale Demenz.

Am häufigsten treten die vaskuläre Demenz und die Alzheimer-Krankheit auf. Die Ursachen sind nicht restlos geklärt.

Risikofaktoren für die Entwicklung vom Demenz:

  • steigendes Alter
  • genetische Disposition
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Herzrhythmusstörungen
  • hoher Cholesterinspiegel

Diagnose & Behandlung

Bei Verdacht auf Demenz ist der Hausarz bzw. die Hausärztin die erste Ansprechperson und überweist in der Folge an einen Neurologen oder eine Neurologin. Diese(r) stellt die endgültige Diagnose und bestimmt die Behandlung. Eine Vielzahl an Tests wie z.B.: der Uhrentest, MMST (Mini Mental Status Test) und DemTec (Demenz Detection) unterstützen die Diagnose.

Bei Demenz gibt es derzeit keine Heilung. Daher versucht man durch den Einsatz von medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapieformen die Symptome zu lindern. Ziel ist es, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen.

Individueller Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf ist sehr individuell und kaum vorhersehbar. Wie bei den meisten Krankheiten ist es wichtig, dass Präventivmaßnahmen gesetzt werden und bei Ausbruch der Krankheit so früh wie möglich ein Arzt oder Ärztin aufgesucht wird.

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