Wirkung von Tieren auf ältere Menschen

Ganz gleich, ob Sie als Senior:in zu Hause oder in einem Altersheim leben – Tiere können sich äußerst positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Zudem können sie auch gezielt in Therapien bei körperlichen oder psychischen Krankheiten eingesetzt werden. Welche positive Wirkung von Tieren auf ältere Menschen ausgeht, erläutern wir in diesem Beitrag näher.

Zusammenleben mit Tieren

Wenn Senioren und Seniorinnen ein Haustier haben, hat das positive Auswirkungen auf ihr Allgemeinbefinden. Die Vierbeiner geben alten Menschen einen Rahmen im Alltag vor. Sie werden dadurch aktiver und müssen körperlich und geistig in Bewegung bleiben. Darüber hinaus können sie so auch im Alter neue Kontakte knüpfen. Beispielsweise, wenn sie mit ihrem Hund Gassi gehen.

Tiere sind oft Anlass für Gespräche und Austausch mit anderen. Zusätzlich verschwindet so das Gefühl der Einsamkeit, das ältere Menschen oft verspüren, vor allem wenn sie allein wohnen. Hunde, Katzen oder andere Tiere vermitteln außerdem das Gebrauchtwerden, das mit dem Älterwerden oftmals verloren gehen kann. Fellnasen sind darüber hinaus immer da, hören zu und sind im Gegensatz zu vielen Bezugspersonen äußerst geduldig.

Positive Wirkung von Tieren auf ältere Menschen

Das Zusammensein mit Tieren bringt erwiesenermaßen Vorteile für die Gesundheit. So wird dem Anschauen von Fischen eine beruhigende Wirkung nachgesagt, so wie auch dem Streicheln von Felltieren. Studien zufolge fühlen sich Tierbesitzer:innen gesünder, erleben seltener Schmerzen oder Erkältungen.

Beachtenswertes bei der Tierhaltung

So stark die positiven Auswirkungen von Tieren auf ältere Menschen auch sein mögen – vor der Anschaffung muss einiges beachtet werden.

  • Ist der Senior/die Seniorin gesundheitlich noch in der Lage?
  • Wer kümmert sich, sollte dies einmal nicht (mehr) der Fall sein?
  • Gibt es Allergien seitens der Person?
  • Sind genügend finanzielle Mittel für das Tier vorhanden?
  • Welches Haustier passt am besten?

Hierbei geht es um individuelle Lösungen, die die jeweilige Lebenssituation mitberücksichtigen. Ältere Haustiere sind für Senior:innen besser geeignet. Nicht nur, da sie eine geringere Lebenserwartung haben, sondern auch, weil ältere Tiere schon ruhiger sind als junge.

Tiere in Senioren- und Pflegeheimen

In manchen Senioren- und Pflegeeinrichtungen gibt es die Möglichkeit zu bestimmten Zeiten Besuch von Tieren zu bekommen. Dann können Bewohner:innen in diesem Zeitraum ihr Haustier sehen und sich mit ihm beschäftigen. Wenn möglich und sinnvoll kann auch der Einzug des Haustiers angedacht werden. Einige Pflegeheime ermöglichen das nach vorheriger Absprache. Auch ehrenamtlich betreute Spiel- und Streichelstunden mit Hunden oder Katzen sind eine Möglichkeit.

Manche Häuser schaffen auch gemeinschaftlich Tiere, wie Fische, Kaninchen oder Wellensittiche an. Diese werden dann abwechselnd von den Bewohner:innen versorgt und gepflegt. Das bietet Abwechslung, Ablenkung und trägt zu einer besseren Atmosphäre bei.

Wirkung von Tieren auf ältere Menschen und Therapie

Auch bei der tiergestützten Therapie zeigt sich die Wirkung von Tieren auf ältere Menschen. Hierbei werden Tiere speziell dafür trainiert, in therapeutischen Settings eingesetzt zu werden. Das geht von Psychotherapie, über Physio- und Beschäftigungstherapie bis hin zur Hippotherapie. Der Therapeut oder die Therapeutin muss das Tier entsprechend einsetzen und so Betroffene Richtung Ziel begleiten. Dazu braucht er/sie eine Zusatzqualifikation.

Am Beispiel von Therapiebegleithunden hat sich die positive Wirkung von Tieren auf ältere Menschen deutlich gezeigt. Studien veranschaulichen, dass diese Hunde schon allein beruhigend wirken, wenn sie nur anwesend sind. Die Vierbeiner wirken entspannend und vermitteln Nähe sowie Sicherheit. Darüber hinaus beeinflussen sie die Beweglichkeit und Koordination. Auch auf das Selbstvertrauen haben sie eine positive Wirkung.

Tiertherapie und Demenz

Der Einsatz von Tiertherapie erzielt etwa bei Demenzerkrankungen Erfolge. Es hat sich gezeigt, dass Demenzerkrankte im Kontakt mit Tieren aufblühen. Darüber hinaus milderten sich durch die Therapie einige Symptome. So sank das Gefühl der Depression, der Aggression und Unruhe. Konkret auch das Sundowning-Syndrom, was bedeutet, dass Betroffene gegen Abend unruhiger werden.

Im Zusammenhang mit sozialen Interaktionen zeigten die Patient:innen mehr Interesse und Anteilnahme als zuvor. Einige Betroffene wurden durch die tiergestützte Therapie körperlich aktiver und aßen wieder besser als noch davor. Viele waren danach besser ansprechbar.

Das liegt unter anderem daran, dass bei der Mensch-Tier-Kommunikation die Beziehung zählt. Vernunft und Kontrolle sind dabei nicht relevant. Tiere fordern und erwarten nichts von Demenzkranken. Sie können einfach sein und das Tier nimmt intuitiv die Emotionen des Gegenübers wahr. So fühlt er sich verstanden und baut Vertrauen auf.

Zusammenfassung positive Wirkung von Tieren auf ältere Menschen

Tiere haben nachweislich einen positiven Effekt auf Senior:innen. Sowohl auf den Körper als auch auf den Geist. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Haustier, ein Tier im Pflegeheim oder ein Therapietier handelt. Lesen Sie hier gerne, was älteren Menschen den Alltag noch erleichtern kann.

Quellen:
https://www.psychologie.uzh.ch/dam/jcr:e94f5637-2cda-4edd-b481-b11e51003f79/2018_02_Tierwelt.pdf
Beer, K. (2009). Möglichkeiten tiergestützter Arbeit in stationären Altenhilfeeinrichtungen und deren Auswirkung auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner am Beispiel eines Chemnitzer Seniorenpflegeheimes [Diplomarbeit, FH Mittweida].

Nach oben